Seit vielen Jahren vertreiben wir Lichtmessgeräte verschiedenster Art. Begonnen hat alles mit Lichtspektrometern der Fa. Uprtek, dann mit viel Erfolg die smarten Lichtspektrometer des Herstellers Asensetek. Das Portfolio wurde erweitert durch Flickermeter von Fauser und Luxmeter von Gossen und anderer Hersteller. Genaue Messungen erfordern eben Ihren Preis.
Nun ist uns der Lightmaster des Herstellers Opple in die Hände geraten. Die Bedienung ist ganz einfach. App runterladen, verbinden und schon kann es losgehen. Die angezeigten Werte sehen auf den ersten Blick glaubwürdig aus. Das wollten wir uns genauer anschauen und haben ein paar Vergleichsmessungen gemacht.

Verwendete Geräte für CCT, CRI, Beleuchtungsstärke und Flicker
Für die Vergleichsmessungen kamen folgende Geräte zum Einsatz:
- Light Master 3 von Opple für CRI, CCT, Flicker%, Flickerfrequenz, Lux
(zusätzliche messbare Werte: x, y, Flickerindex) - Lichtspektrometer Lighting Passport Pro Standard mit umfangreichen Messparametern
- Luxmeter Extech HD450
- Flickermeter Fauser Lifli
Was wurde gemessen und verglichen?
Ziel war die Zuverlässigkeit der Messergebnisse des Lightmasters III von Opple anhand weitere, teils wertigerer Messtechnik zu bewerten. Der Hersteller macht hierzu leider wenig Angaben mit Ausnahme der pauschalen Genauigkeitsangabe von 5%. Diese, so zeigen die Messwerte nicht durchgängig stimmt.
So haben wir eine bunte Auswahl an Lampen durchgemessen und die Messwerte gegenübergestellt.
Als Lampen/Leuchmittel kamen Lampen mit E27, GU53 und GU10 verschiedener Hersteller zum Einsatz. Einfach mal in eine alte Sammelkiste gegriffen. Die genaue Benennung der Produkte ist irrelevant. Wichtig sind vergleichbare Messwerte.
Für die erste Messreihe wurde der Opple Lightmaster (ca. 50€) mit dem Lichtspektrometer von Asensetek (ca. 2000€) bezüglich der Messwerte CCT (Farbtemperatur) und CRI (Farbwiedergabeindex) verglichen.
Die zweite Messreihe zeigt die Luxmessung im Vergleich eines guten Luxmeters (ca. 150€).
Messreihe zeigt Flicker% und Flickerfrequenz mit Lightmaster, Spektrometer und Lichtflickermeter von Fauser. Das Lifli von Fauser verfügt nur über eine LED-Leuchtreihe und dient mehr zur Orientierung. Dafür kann es Flicker bis 400Khz nachweisen.
Messwerte im Vergleich
Messreihe 1 CRI/CCT
Lampe | Lightmaster CCT / CRI | Asensetek CCT / CRI |
---|---|---|
Noname GU5.3 | 5900K / 70 | 5852K / 73 |
LEDON GU5.3 | 2830K / 85 | 2684K / 84 |
ESL | 2780K / 84 | 2680K / 84 |
„Maiskolben LED“ | 3440K / 50 | 2989K / 56 |
BulLED E27 | 2900K / 88 | 2724K / 87 |
Noname GU10 | 3100K / 71 | 2837K / 75 |
Glühlampe 40W | 3430K / 98 | 2608K / 99 |
Messreihe 2 Luxmessung
Lampe | Lightmaster | Extech |
---|---|---|
Glühlampe | 487 Lux | 380 Lux |
BulLED E27 | 839 Lux | 730 Lux |
Messreihe 3 Flicker
Lampe | Lightmaster f (Hz) / f% | Asensetek f (Hz) / f% | Lifli f (Hz) / f% |
---|---|---|---|
Glühlampe 40W | 100Hz / 12,5% | 100Hz / 15% | 20% |
BulLED E27 | 100Hz / 31,5% | 100Hz / 31% | 48% |
Fazit zum OPPLE Lightmaster
Für einen Kaufpreis weit unter 100€ liefert das Gerät schnell und für die CCT/CRI-Messung sogar live relativ gute Messwerte. Diese können in vielen Fällen eine gute Orientierung bezüglich Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex machen.
Die Messung und Berechnung funktioniert anders als bei einem Spektrometer mit wellenlängenabhängigen Messwerten bei diesem Lichtmesser über eine sog. Dreipunktmessung (tristimulus) von 3 Punkten (X, Y, Z) im Farbraum. Durch Umrechnung und vermutlich unter Zuhilfenahme von Referenzspektren werden dann die Messwerte errechnet.
Für Lichtplaner, welche ggf. ihre Messwerte protokollieren, sei ein professionelles Lichtspektrometer empfohlen. Doch für Privatleute und Elektroinstallateure, welche sich mit Licht etwas näher befassen möchten, bietet dieses Messgerät durchaus viel Spass bei einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis.