Phasendimmen von LED-Lampen – warum es oft nicht problemlos funktioniert
Dimmen von Glühlampen war einst ganz einfach: Ein handelsüblicher Phasendimmer reichte aus, um die Helligkeit zu regeln. Doch mit dem Wechsel auf moderne LED-Leuchtmittel stößt diese Technik oft an ihre Grenzen. Warum das so ist – und worauf es bei der Auswahl von Dimmer und Lampe ankommt – erklären wir in diesem Beitrag.
Was ist Phasendimmung?
Phasendimmer (auch Phasenanschnitt- oder Phasenabschnittdimmer) arbeiten, indem sie den Wechselstrom in einem bestimmten Winkel „abschneiden“. So gelangt nur ein Teil der elektrischen Energie zur Lampe, was diese dunkler erscheinen lässt. Bei Glühlampen funktionierte das problemlos – denn sie sind rein ohmsche Verbraucher.
Warum LED-Lampen anders reagieren
LED-Leuchtmittel sind elektronische Verbraucher mit integriertem Vorschaltgerät (LED-Treiber). Dieser benötigt eine Mindestenergie, um überhaupt zu funktionieren. Gleichzeitig weisen viele LED-Treiber aufgrund ihrer kompakten Bauweise einen schlechten Leistungsfaktor auf, was die elektrische Belastung für den Dimmer erhöht.
Die Folge: Unvorhersehbares Verhalten beim Dimmen – von Flackern über Brummen bis zum kompletten Versagen im unteren Dimm-Bereich. Besonders problematisch wird es, wenn mehrere LED-Lampen gleichzeitig betrieben werden oder die angeschlossene Leistung außerhalb des optimalen Arbeitsbereichs des Dimmers liegt.
Warum Leistung allein nicht entscheidend ist
Ein 8,5 W-Leuchtmittel kann besser funktionieren als ein 13,5 W-Modell – oder umgekehrt. Selbst zwei identische Lampen (z. B. 2 × 8,5 W) können den Dimmer überlasten, wenn der Leistungsfaktor nicht berücksichtigt wird. Ein Dimmer mit 25 W Mindestlast kann so bereits mit 17 W überfordert sein – was häufig übersehen wird.
Welche Lösungen gibt es?
- DALI-kompatible LED-Leuchten mit externem Vorschaltgerät ermöglichen zuverlässiges und flackerfreies Dimmen bis unter 1 %
- Herstellerempfohlene Kombinationen aus LED-Lampe und Dimmer (z. B. von BILTON LEDON oder Lunatone) bieten höhere Kompatibilität – aber nie 100 % Garantie
- Vermeide möglichst billige LED-Lampen ohne Dimmerfreigabe
Vergleich: Phasendimmer vs. DALI-Dimmen bei LEDs
Phasendimmer | DALI-Dimmer | |
---|---|---|
Technologie | Phasenanschnitt/-abschnitt (analoge Steuerung) | Digitale Steuerung per DALI-Protokoll |
Kompatibilität mit LEDs | Unzuverlässig, oft problematisch | Sehr gut bei passenden Vorschaltgeräten |
Installation | Oft nachrüstbar, aber mit Einschränkungen | Planungsaufwand, meist bei Neuinstallation |
Steuerung | Nur dimmen, keine Farb- oder Szenensteuerung | Dimmen, Farbtemperatur, RGB, Szenen, Gruppen |
Dimmverhalten | Oft ruckelig, flackernd, begrenzte Range | Flickerfrei, stufenlos bis <1 % |
Strombelastung | Erhöhter Strom durch schlechten Leistungsfaktor | Effizient, je nach Netzteil |
Kosten | Günstiger, aber risikobehaftet | Höhere Investition, aber planbar & stabil |
Empfohlen für | Bestandssysteme mit Retrofit-Ansatz | Professionelle Lichtinstallationen |
Fazit
Phasendimmen von LEDs bleibt eine Herausforderung. Wer zuverlässig dimmen möchte, sollte auf Systeme mit DALI oder 1–10 V-Technologie setzen – oder exakt aufeinander abgestimmte Produkte verwenden. So lassen sich Kompatibilitätsprobleme und flackerndes Licht vermeiden.
Unser Tipp: Bei professionellen Lichtprojekten besser frühzeitig mit herstellergeprüften Systemen und DALI-Dimmern planen – für stabiles, flackerfreies Licht in jeder Situation.